Familienverband

Hundhausen

Zufälliger Besuch in Hermann, Missouri

Die alte deutsche Schule von Hermann

Im Herbst des Jahres 1981 fuhr ich mit meinen Eltern mit dem Auto von San Francisco nach Chicago. Dort hatte ich schon zwei Jahre zuvor mit meiner zukünftigen Ehefrau ein Praktikum in einem Krankenhaus gemacht, wir waren da beide noch Medizinstudenten gewesen. Nun begleitete ich meine Eltern als Chauffeur und Übersetzer auf dieser Reise, die sich besonders meine Mutter gewünscht hatte. Unsere Strecke führte zeitweise über die legendäre, besungene „Route 66“, wobei es damals allerdings schon Autobahnen gab, auf denen man schneller vorankam. Die sogenannten Highways waren entweder „Tollways“, für deren Benutzung man bezahlen mußte, oder aber „Freeways“, also entgeltfreie Autobahnen.
Von Kalifornien nach Osten fahrend durchquerten wir mehrere Staaten und kamen schließlich auch nach Missouri. Nachdem wir Jefferson City, die kleine Hauptstadt des Staates Missouri passiert hatten, fuhren wir am Ufer des gleichnamigen Stromes, des größten Nebenflusses des Mississippi entlang. Dabei fielen uns die deutschen Ortsnamen auf, z.B. Starkenburg, Koenig, Detmold und schließlich auch Hermann, das direkt an der Straße lag. Es war etwas größer, kein Dorf sondern eine Kleinstadt. Wir stiegen aus und machten ein paar Photos. Daß hier ein Verwandter von uns, ein Sohn des ersten Eckenhagener Pfarrers Hundhausen eine Gemeinde gegründet hatte, wußten wir damals noch nicht. Wir gingen deshalb auch nicht auf den Friedhof, um Hundhausen-Gräber zu suchen.
Ein paar Meilen weiter hielten wir nochmal an, um in dem Dorf Dutzow (klingt wie ein Ort aus Mecklenburg) den kleinen Friedhof zu besichtigen, auf dem fast alle Grabsteine mit deutschen Namen beschriftet waren. Ein Mann namens Schulte, der aber kein einziges Wort Deutsch konnte, sprach uns an und führte uns zu einem deutschsprachigen Ehepaar. Die beiden luden uns in ihr Haus zum Kaffee ein. Es waren waren sehr nette und interessierte Leute, die bestimmt auch etwas über die Hundhausens in Hermann zu erzählen gewußt hätten.

"Deutschheim"-Museum


Nachstehend ein paar Aufnahmen aus Hermann, kopiert von 40 Jahre alten Dias.
Es fällt auf, daß viele der alten Häuser aus roten Ziegeln gebaut sind, wie auch Lothar Viebahn in seinen Reisenotizen aus Hermann schreibt.

Auf dem Hügel steht das Gerichtsgebäude von Hermann
Durchblick auf den Turm der Paulskirche (United Church of Christ)