Familientreffen 2013 in Stadt Blankenberg bei Hennef
Die Vorsitzende unseres Familienverbandes Anneliese Siems, geb. Hundhausen, hatte diesmal die Mitglieder vom 19.bis 21. April 2013 in die kleine malerische Stadt Blankenberg eingeladen.
Wie immer, trafen sich die ersten, meist auswärtigen Teilnehmer bereits Freitagabend im Hotel „Haus Sonnenschein“, um in gemütlicher Runde Neuigkeiten aus den Familien auszutauschen.
Am Samstagmorgen fand die Hauptversammlung statt. Hier wurde u.a. darüber intensiv diskutiert, wie wir jüngere Mitglieder für unseren Verband gewinnen können, damit unsere bisherige Forschungsarbeit (fast 4000 Hundhausen erfasst und einander zugeordnet) auch in Zukunft gesichert ist.
Die Teilnehmer waren vom Tagungsort sehr angetan. Die kleinste Stadt Deutschlands ist zwar in der Franzosenzeit (1805) ihrer Stadtrechte verlustig gegangen, hat aber ihre starken Mauern behalten. Sie thront auf einem Bergrücken hoch über der Sieg, deren Tal sich hier zu weiten beginnt. Vor der Stadt erheben sich die stolzen Reste der Burg, die schon im 12. Jahrhundert von den Grafen von Sayn gegründet wurde.
Bei einer Führung durch das Städtchen erfuhren die Teilnehmer viel Interessantes über die Stadt. Im 13. Jahrhundert erlebte Blankenberg eine Blütezeit unter dem Grafen Heinrich III. und der Gräfin Mechthild, die aus dem europäischen Hochadel stammte. Damals war der Grafensitz Blankenberg ein Mittelpunkt des höfischen Lebens. 1245 erhielt die oberhalb der Burg gelegene Siedlung die Stadtrechte.
Nachdem die Sayner Grafenlinie ausgestorben war, verlor Blankenberg, das etwas abseits der großen Handelsstraßen lag, in den folgenden Jahrhunderten an Bedeutung. Es wuchs nie über seine Stadtmauer hinaus und behielt sein mittelalterliches Gepräge.
Bis Anfang des letzten Jahrhunderts wurde an den Südhängen der Burg Blankenberg Wein angebaut, der im Mittelalter zu den Grundnahrungsmitteln gehörte. Sauberes Trinkwasser war nämlich häufig Mangelware, so trank man lieber Wein, der oft auch verdünnt wurde.
Der ganze Stolz der Stadt ist eine Baumkelter, die um 1620 gebaut wurde. Mit ihrer Hilfe konnte man Weintrauben auspressen. Was zuvor die Menschen mit ihren Füßen besorgt hatten, geschah hier durch den Kelterbaum, der mittels einer Spindel auf den Presstisch heruntergedreht wurde und so einen erheblichen Druck erzeugen konnte.
Heute gibt es wieder einen Weinberg in Blankenberg, und zwar vor der südlichen Stadtmauer. Hier stehen seit den 80er Jahren Müller-Thurgau-Reben, angepflanzt von unserem kundigen Stadtführer, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Walter Keuenhof. Der Ertrag soll bei rund 160 Litern im Jahr liegen.
Der Rundgang durch die Stadt führte uns dann zum "Runenhaus", einem prächtigen dreistöckigen Fachwerkbau, dessen Erbauer noch Geld für Zierbalken übrig hatte, in denen man germanische Runen zu erkennen glaubte.