Familienverband

Hundhausen

Eierkäse - Kochrezept

Hier also der Eierkäse, den in Obernau immer die Tante Milchen (Emilie) Hundhausen, älteste Schwester meines Opas, gemacht hat:
Erst einmal vorweg: eigentlich braucht man eine spezielle Form dafür, eben das Käsesieb. Hier in der Gegend, insbesondere in den Westerwald hinein, gibt es diese Formen mit etwas Glück in Haushaltswarenläden oder beim Töpfer. Ich habe Euch mal ein Foto von den beiden Formen, die ich
hier habe, dazugelegt. 


Links die etwas flachere Form ist diejenige, die besagte Tante Milchen meiner Mutter überlassen hat, das rechte Modell ist ein relativ Neues, welches ich von meiner Mama geschenkt bekommen habe.

Die Zubereitung funktioniert natürlich auch in einem ganz normalen kleinen Sieb, es sollte ca. 500-600 ml Inhalt haben (wegen der Löcher in den Formen habe ich das mit kleinen Nudeln ausgemessen). Eine von den Kochbuchschreiberinnen aus Obernau sagte seinerzeit, sie mache den Eierkäse in einem entsprechend großen Porzellan-Kaffeefilter, der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.

Rezept:
In einem Kochtopf werden 6 Eier, 1 Teelöffel Salz, etwas Muskatnuss und 1 Liter Milch gut verrührt und dann unter Rühren – mit dem Holzlöffel – erhitzt, und zwar so lange, bis die Masse anfängt zu stocken (ich finde, es ist dann so, als würde Rührei in weiß gefäbtem Wasser schwimmen...).
Diese Masse wird dann in das Käsesieb gegossen (die meiste Flüssigkeit läuft sofort ab), gut angedrückt und unter Druck erkalten lassen, also einen kleinen Teller oder Deckel vom Einmachglas oder was so passt auf die Eiermasse legen und z.B. mit einer Konservendose beschweren.
Und das Ganze natürlich in eine Schale oder Schüssel stellen, damit die restliche ablaufende Flüssigkeit sauber aufgefangen werden kann! Nach dem Erkalten auf einen Teller stürzen, in Scheiben schneiden und auf Schwarzbrot servieren (der Eierkäse schmeckt natürlich auch auf hellem Brot).

Das Rühren mit dem Holzlöffel mache ich auch immer noch, obwohl ich denke, dass dieser spezielle Hinweis auf den Holzlöffel in den alten Rezepten eher damit zu tun hat, dass die seinerzeit verfügbaren metallischen Küchengeräte eben kein Edelstahl waren wie heutzutage und deswegen je nach Zutaten mit diesen reagiert haben und es dann zu wenig appetitlicher Oxidation kam.

Ich wünsche allen viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit.

Karin Nikolaizik